Du träumst davon, bei einem Großverlag oder einem mittelgroßen Verlag deine Bücher veröffentlichen zu dürfen, und deine Motivation, sofort dein Manuskript loszuschicken, ist natürlich groß – das verstehe ich.
Als deine Lektorin bitte ich dich aber, nicht zu vorschnell zu handeln.
Denn die Zeit, als man als Autor*in sein Manuskript und Buch noch selbst an den Verlag schickte, ist bis auf ein paar Ausnahmen leider vorbei.
Mittlerweile hat es sich etabliert, dass Großverlage vorrangig mit Literatur-Agenturen zusammenarbeiten. Dass ein Großverlag eine Autor*in in sein Programm aufnimmt, ohne die Vermittlung durch eine Literatur-Agentur, passiert leider nur noch selten.
Deswegen solltest du es vorab vermeiden, dein Manuskript in Eigeninitiative an deinen gewünschten Verlag zu schicken.
Warum? Weil deine Agentur dann dein Buch nicht mehr an diesen einen Verlag vermitteln kann. Auch an all die anderen nicht, an die du dein Manuskript und Buch bereits versendet hast.
Und das wäre wirklich schade. Die Chancen mit einer Agentur an deiner Seite sind deutlich höher als ohne deren Unterstützung. Und die jüngsten Entwicklungen am Buchmarkt zeigen auch: Mittlerweile ziehen kleinere und mittlere Verlage da immer mehr nach und arbeiten immer mehr mit Agenturen zusammen.
Also atme kurz ein und aus, schnapp dir ein Heißgetränk und klappe in deine Tasten und suche dir die passenden Agenturen für dein Buch raus. Hier verhält es sich ähnlich wie bei der Suche nach der passenden Lektorin oder dem passenden Lektor oder dem passenden Verlag.
Deine gewünschte Agentur muss Bücher in deinem Genre anbieten
Auch ist es wichtig, herauszufinden, welche Genres die jeweiligen Agenturen annehmen.
Nicht jede Agentur nimmt Fantasy-Bücher an, nicht jede möchte Romance- oder Dark-Romance-Autor:innen in ihrem Programm haben.
Das muss man akzeptieren, denn solche Bewerbungen werden erst gar nicht berücksichtigt oder angesehen. Ebenfalls auch Texte, die du im Selfpublishing bereits veröffentlicht hast, werden so gut wie gar nicht vermittelt, daher werden diese von den Literaturagenturen erst gar nicht angenommen.
Eine gute Recherche vorab erspart dir viel Zeit und Mühe.
Die meisten Agenturen haben auf ihrer Website ganz klar vermerkt und definiert, was für Bücher sie in ihrem Programm für die Vermittlung haben wollen und was nicht, ebenso ihre Anforderungen an ihre Autor:innen.
Was Literaturagenturen von Autor:innen verlangen
Was so gut wie immer verlangt wird, ist eine Autorenvita.
Bei meiner Recherche ist mir aufgefallen, dass manche das gesamte Manuskript haben wollen, andere verlangen wiederum Leseproben (etwa 20 bis 30 Seiten), Exposés (kurz oder lang) oder einen Pitch bzw. dass du in 3 Seiten den Inhalt deines Buches zusammenfasst. Und mach es ihnen schmackhaft!
Manchmal verlangen sie sogar alles davon. Das kommt immer auf die Agentur an. Gerade Agenturen der modernen Literatur wollen, dass man von Manuskriptsendungen via Post eher absieht. Ich rate dir, erst eine Agentur rauszusuchen, wenn dein Manuskript fertig ist. Es ist doch irgendwie angenehmer, schon etwas fertiggestellt zu haben. Ein wichtiger Beweis, dass man Dinge auch zu Ende bringen kann. Aber natürlich gibt es auch Agenturen, denen es nichts ausmacht, wenn dein Text noch nicht fertig ist.
Bist du dir unsicher, was und wie viel du senden darfst, rate ich dir, einfach lieb nachzufragen.
Du brauchst Unterstützung bei der Erstellung deines Exposés und/oder deiner Leseprobe?
Schreib mich gerne an, ich unterstütze dich gerne!
Du hast nun deine Leseprobe, dein Exposé oder dein gesamtes Manuskript fertiggeschrieben und an eine Literaturagentur versendet?
Was du jetzt haben musst, ist Geduld, viel Geduld. Es gibt keine einheitliche Wartezeit bei Agenturen. Manche brauchen ungefähr einen Monat, andere wieder drei. Manche Agenturen schreiben auch, dass sie keine Absagen mehr verschicken. Heißt: „Wenn Sie von uns nach der Frist nichts hören, entspricht dies einer Absage.“ Das ist absolut nicht boshaft gemeint. Und hat nichts mit dir persönlich am Hut.
Viele Agenturen sind derzeit überrannt und können den Aufwand kaum stemmen. Sie werden gerade von Neu-Autor:innen mit all ihren Manuskripten, Autorenvitas und Leseproben im vierstelligen Bereich überschwemmt. Sieh es ihnen also bitte nach und bombardiere diese auch nicht mit Anrufen oder E-Mails. Das kommt nicht gut an und gilt in der Branche als unprofessionell.
Zugegeben, all das hört sich nach sehr viel Aufwand an, die Chancen sind aber beim Versuch, in einer Agentur unterzukommen, nicht so gering wie die, das Buch selbst bei einem Verlag unterzubringen.
Woran du seriöse Agenturen erkennst
Seriöse Agenturen haben eine Website und sie verlangen für dein Manuskript kein Geld. Nein. Niemals. Auch nicht für die Sichtung deiner Leseprobe oder deines Exposés oder sonst einer deiner Bewerbungsunterlagen. Auch hier fallen für Autor:innen keinerlei Kosten an. Haben Agent:innen dein Buch erfolgreich an einen Verlag vermittelt, wirst du zuerst als Autor:in mit einem Honorar vergütet, erst dann bekommen sie eine Provision, die vertraglich festgelegt wurde. Diese Art von Erfolgsprovision beträgt etwa 10 bis 20 Prozent pro Beitrag, den die Autor:in von ihrem Buch verdient, das unter Vertrag der besagten Agentur steht.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen für Deine Agenturbewerbung!
Deine Daniela von ✨ Lektorat DunkelFunkel ✨
Hilfreiche Links
Eine ausführlichere Liste der Agenturen findest du auf indieautor.com.
Weiters möchte ich dir diese Seiten zum Thema „Agenturbewerbung“ ans Herz legen:
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